Nachlese Next Steps: Abfallvermeidung Textilsektor – Feb 2022

Am 3. Februar 2022 fand vormittags der Stakeholder Round Table zur Konkretisierung der Abfallvermeidungsmaßnahmen im österreichischen Textilsektor in Zusammenarbeit mit dem  Projektpartner RepaNet – Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich statt. Stakeholder:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft haben im Rahmen des Runden Tisches Maßnahmen zur Abfallvermeidung im Textilsektor diskutiert und konkretisiert.

Im Zentrum stand die Frage, welche Maßnahmen in Österreich einen Beitrag zur Abfallvermeidung und damit zu einer zirkulären Textilwirtschaft leisten können.

Der Runde Tisch wurde mit einem fachlichen Input zum vorangegangen Stakeholder-Prozess, dem Status Quo der Abfallvermeidung im Textilsektor auf europäischer und nationaler und den bereits diskutierten Maßnahmen zu Abfallvermeidung im Textilsektor eingeleitet. Danach wurden die Teilnehmenden in Kleingruppen unterteilt, um die folgenden Maßnahmen anhand von Fokusfragen zu diskutieren:

  • Legistische Maßnahmen
  • Unterstützung nachhaltiger Unternehmen
  • Ausbildung
  • Motivation und Befähigung der Konsument:innen/Bürger:innen
  • „Neue“ Geschäftsmodelle
  • Kreislauforientierte öffentliche Beschaffung

Die Teilnehmenden diskutierten in Kleingruppen Abfallvermeidungsmaßnahmen für den österreichischen Textilsektor auf der Akteurs- und Finanzierungsebene und erörterten die nötigen Rahmenbedingungen für deren Umsetzung sowie erste Schritte für deren Umsetzung. So wurde beispielsweise eine Vernetzung der für die öffentlich Beschaffung relevanten Akteur:innen diskutiert. Weiters wurde betont, dass generelle Richtlinien und Regulierungen von europäischer Ebene vorgegeben werden müssten, doch die Umsetzung auf nationaler stattfände, wobei hier Harmonisierungen und übergreifende Lösungen angestrebt werden müssten.  

Die Ergebnisse des Runden Tisches und des Stakeholderprozesses haben in sieben politische Handlungsempfehlungen resultiert:

  1. Herstellung von Kostenwahrheit im Sinne eines Abbaus von Wettbewerbsnachteilen nachhaltigerer Produkt- und Geschäftsmodell-Alternativen.
  2. Finanzielle Unterstützung für nachhaltigere Produkt- und Geschäftsmodell-Alternativen (Beispiel Reparaturbonus.)
  3. Forschung und Entwicklung u. a. neuer Geschäftsmodelle, von Pfandsystemen, Produktdienstleistungssystemen.
  4. Unterstützende Werbekampagnen für nachhaltige Geschäftsmodelle.
  5. Öffentliche Beschaffung: Priorisierung von nachhaltigeren Produkt- und Geschäftsmodell-Alternativen.
  6. Maßnahmen zur Verringerung von nicht verkaufter Bekleidung sowie von Gratis-Rücksendungen.
  7. Bewusstseinsbildung – Ermächtigung von Konsument:innen und Greenwashing Prävention  mit besonderem Augenmerk auf die Zielgruppe Kinder/Jugendliche. 

Nachfolgend finden Sie die Input-Präsentation sowie die Ergebnisse der Gruppenarbeiten. Die vollständigen Ergebnisse des Workshops finden sich im Working Paper „Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Vorbereitung zu Wiederverwendung im Textilsektor“.

 

Input-Präsentation

Ergebnisse: Legistische Maßnahmen

Ergebnisse: Unterstützung nachhaltiger Unternehmen

Ergebnisse: Ausbildung

Ergebnisse: Motivation und Befähigung der Konsument:innen/Bürger:innen

Ergebnisse: „Neue“ Geschäftsmodelle

Ergebnisse: Kreislauforientierte öffentliche Beschaffung