Nachlese - Multiplikation der Kreislaufwirtschaft: Vernetzung, Wissenstransfer & Sensibilisierung in der Zivilgesellschaft

Am 22. Mai 2025 fand der Workshop „Multiplikation der Kreislaufwirtschaft“ mit Vertreter:innen aus der organisierten Zivilgesellschaft statt. Im Zentrum stand deren Vernetzung in Österreich, um die zivilgesellschaftliche Stimme in der Debatte rund um die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Neben dem Austausch über unterschiedliche Zugänge zur Kreislaufwirtschaft lag der Fokus auch auf dem Wissens- und Erfahrungstransfer.

Bereits die Vorstellung der Teilnehmenden machte deutlich, wie vielfältig das Thema Kreislaufwirtschaft in der Zivilgesellschaft verankert ist – von ökologischen über politischen und wirtschaftlichen bis hin zu bildungsbezogenen Perspektiven. Das Verständnis von Kreislaufwirtschaft ging dabei klar über Recycling hinaus: Es braucht eine Ressourcenwende, die den Fokus auf Reduktion legt, und eine Weiterentwicklung hin zu einem Konzept der Circular Society.

Nach einem fachlichen Input von Maria Langsenlehner (Expertin für Kreislaufwirtschaft im Umweltdachverband) zu den Aktivitäten des UWD und dessen Konzeptverständnis folgten drei Kurzimpulse:

  • Lukas Kremser vom Österreichischen Alpenverein zeigte auf, wie Recyclingkonzepte für AV-Hütten entwickelt und Bauprojekte ressourcenschonend geplant werden können und wie einfachere Unterkünfte wieder stärker in den Fokus gerrückt werden könnten.
  • Claudia Bernatz von der Volkshilfe Wien TAV Betriebe veranschaulichte, wie soziale und ökologische Nachhaltigkeit miteinander verbunden werden können, etwa durch die Integration von langzeitarbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt sowie das Arbeiten in der Textilsammlung und dem Betreiben von Secondhand-Läden.
  • Sebastian Raho vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) präsentierte die Verknüpfung der Themen Kreislaufwirtschaft und Mobilität. Die ressourcenschonende Nutzung von Infrastruktur sowie eine umfassende Mobilitätswende sind hier besonders bedeutend.

Die Beispiele verdeutlichten, dass Kreislaufwirtschaft ein Querschnittsthema ist, das in vielen gesellschaftlichen Bereichen relevant ist.

Zusammengefasst wurde darüber hinaus diskutiert, wie im Kontext von Ressourcenreduktion und Verzichtsdebatten Chancen, die mit einer Etablierung der Kreislaufwirtschaft einhergehen, aufgezeigt werden können. Zudem braucht es strukturelle Veränderungen statt kleinteiliger Maßnahmen. Hier sind bspw. Maßnahmen auf politischer Ebene gefragt wie auch rechtliche Fragestellungen in den Bereichen Gewährleistung und Versicherung wichtig. Darüber hinaus können Vorbilder und gelebte Beispiele die Transformation glaubwürdig machen und vorantreiben. Ein gemeinsames, koordiniertes Auftreten der Zivilgesellschaft bietet Potential, um politische Forderungen zu formulieren und gemeinsam dafür einzutreten.