Nachlese Kunststoffe in der Landwirtschaft - Nov 2021

Am 16. November 2021 fand der Stakeholder Round Table zur Diskussion über Kunststoffe und Landwirtschaft statt. Stakeholder:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft haben im Rahmen des Runden Tisches diskutiert.

Im Zentrum stand die Frage, welche Maßnahmen es zur Vermeidung von Kunststoffeinträgen und zur Stärkung der Kreislaufführung von Kunststoffen gibt und wie erste Lösungsansätze aussehen könnten.  

Der Runde Tisch wurde mit einem fachlichen Input zum vorangegangen Stakeholder-Prozess, einem Problemaufriss bezüglich Kunststoffeinträgen in der Landwirtschaft, den im Working Paper beschriebenen Lösungsansätzen sowie einer Einführung in die Kreislaufwirtschaft eingeleitet. In einer ersten Breakout-Session wurden die Teilnehmenden in Kleingruppen unterteilt, um zunächst das Working Paper zu kommentieren und die vorgestellten Lösungsansätze für

  • Folienprodukte
  • Klärschlamm
  • Kompost

zu diskutieren. Im zweiten Schritt wurden die Lösungsansätze weiterentwickelt sowie Chancen und Herausforderungen erörtert.

Die aufeinander aufbauenden Diskussionen resultierten in ein ausführliches Gesamtbild. Zum Beispiel wurde betont, dass die verschiedenen Akteur:innen, die zur Verringerung von Kunststoffeinträgen in den Boden beitragen, sich besser vernetzen müssten. In Bezug auf Folienprodukte wurde hervorgehoben, dass biologisch abbaubare Folienprodukte grundsätzlich zu begrüßen wären, doch diese derzeit kein wirtschaftlich vergleichbares Produkt darstellten.

Die Ergebnisse des Runden Tisches und des Stakeholder-Prozesses haben in acht politische Handlungsempfehlungen resultiert:

  1. Sektorenübergreifender Ansatz bei Maßnahmen zur Vermeidung von Kunststoffeinträgen und zur Stärkung der Kreislaufführung von landwirtschaftlichen Kunststoffanwendungen.
  2. Ausbau der Grundlagenforschung mit ausreichender Finanzierung, um die Datenlage zu verbessern und das Wissen über die Auswirkungen auf den Boden auszubauen.
  3. Schaffung einer standardisierten Bodenuntersuchung, damit Grenzwerte nach einem anerkannten Standard bundesweit festgelegt werden können.
  4. Identifikation unnötiger Kunststoffprodukte und von Produkten mit guten Alternativen (Substitute).
  5. Stärkung des Recyclings bei Kunststoffanwendungen im Bereich der Landwirtschaft, eventuell über die Einführung eines Systems der erweiterten Herstellerverantwortung. 
  6. Festlegung einer ausreichenden Abbaubarkeit aller umweltoffener Kunststoffanwendungen. 
  7. Vermeidung von intendiertem Mikroplastik in der Landwirtschaft.
  8. Bildungsinitiative über die Pflichten zur Vermeidung und Verringerung von Kunststoffeinträgen im Bereich der Landwirtschaft sowie über kunststoffemissionsfreie Praktiken in der Landwirtschaft.

     

Nachfolgend finden Sie die Input-Präsentation. Die vollständigen Ergebnisse des Workshops finden sich im Working Paper „Kunststoffe in der Landwirtschaft“.

 

Input-Präsentation: Stakehoderprozess und Ergebnisse Kunststoffe und Landwirtschaft

Input-Präsentation: Kreislaufwirtschaft