Die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien (2022) befasst sich mit der Produktion und dem Verbrauch von Textilien. Die Strategie setzt die Verpflichtungen des europäischen Green Deal, des neuen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft und der Industriestrategie um.
Textilien sind ein Bestandteil unseres täglichen Lebens – in Kleidung, Möbeln, medizinischer Ausrüstung, Schutzausrüstung, Gebäuden und Fahrzeugen. Es besteht dringender Handlungsbedarf, da ihre Auswirkungen auf die Umwelt immens sind. Der Textilverbrauch in der EU hat im Durchschnitt die vierthöchsten Auswirkungen auf die Umwelt und den Klimawandel. Zudem ist der Textilbereich der drittgrößte Verbrauchsbereich für Wasser- und Flächennutzung und der fünftgrößte für die Verwendung von Primärrohstoffen und Treibhausgasemissionen. Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im textilen Ökosystem erfordern tiefgreifende Veränderungen – weg von der linearen Produktionsweise und hin zu einer kreislauffähigen Produktion. Außerdem muss die Umweltverschmutzung reduziert und die Verletzung von Menschenrechten in den Wertschöpfungsketten gestoppt werden. Der Übergang zu einer nachhaltigen und kreislauforientierten Textilindustrie kann zu einer Erholung von der COVID-19-Krise führen, die Widerstandsfähigkeit verbessern, die Wettbewerbsfähigkeit stärken, und einen positiven Beitrag zur Bewältigung der Klima- und Biodiversitätskrise sowie der sozialen Ungerechtigkeit leisten.
Indem die Strategie den gesamten Lebenszyklus von Textilerzeugnissen betrachtet und Maßnahmen zur Änderung der Produktion und dem Verbrauch von Textilien vorschlägt, stellt sie einen neuen Ansatz dar, der diese Probleme auf harmonisierte Weise angeht. Die Kommission fordert die EU-Organe und -Einrichtungen auf, die Strategie zu unterstützen, appelliert an die Mitgliedstaaten und an die internationalen Partner:innen, die gesamte Wertschöpfungskette zu berücksichtigen und die Strategie umzusetzen.